Es geht um einen Artikel im Darmstädter ECHO zu fehlenden Streuobstwiesen in der Waldkolonie und einen Leserbrief zu diesem Artikel. Den Artikel im Darmstädter ECHO finden Sie hier. Den Lesebrief am Ende unseres Beitrages.
Man kann sich fragen, warum wir hier einen Artikel und Lesebrief im Darmstädter ECHO zum Thema Waldkolonie teilen. Was hat das mit der Ortsmitte zu tun? Auf den ersten Blick vielleicht wenig. Bei genauerem Hinsehen gibt es jedoch Zusammenhänge.
So zeigt sich auch beim Thema Waldkolonie das Verhaltensmuster insbesondere der SPD, Dinge auszusitzen und keinesfalls Fehler zuzugeben. Es wird ein Antrag von Komm,A hinsichtlich Umsetzung des gültigen Bebauungsplanes in der Waldkolonie abgelehnt und als unredlich bezeichnet, nun rudert man zurück und möchte selbst etwas austüfteln – nachdem der Druck groß genug geworden ist.
Mit dem personellen Engpass in der Verwaltung scheint man also keinen Bebauungsplan umsetzen zu können. Es ist Signal an die Bürgerschaft, dass man es mit Bebauungsplänen offensichtlich nicht so genau nimmt bzw. nehmen kann. Wird das bei der Neuen Mitte auch so laufen? Wenn es kein ausreichendes Personal gibt, wer wird denn dieses für Bickenbacher Verhältnisse „Megaprojekt“ in der Verwaltung stemmen und sicherstellen, dass der B-Plan auch eingehalten wird? Gab es nicht auch bei der Neue Mitte das Thema Ausgleichsflächen?
Das ganze Thema Ökologie und Sensibilität für Belange des Naturschutzes scheinen in der Mehrheit des Gemeindeparlamentes wenig ausgeprägt – mit Ausnahme auf einigen Wahlsprüchen. Die in der Waldkolonie vorgeschrieben Streuobstwiesen werden nicht umgesetzt. In der Ortsmitte werden wichtige Grünflächen schonungslos überplant und ein bedeutender Grünzug wurde bereits beseitigt. Vermutlich wird die „Heilung“ des B-Plans auch noch das letzte verbliebene Grün in der Ortsmitte einfordern. Weder gibt es ein Konzept, welches in Bickenbach auch das Thema Naturschutz berücksichtigt, noch gibt es überhaupt ein Konzept zur weiteren Entwicklung.
Es stimmt, wer die Zukunft verschläft, schnarcht teuer! Dieses Zitat von Karl Heinz Karius hat Bürgermeister Markus Hennemann beim Neujahrsempfang bemüht. Zu unserer Zukunft gehören aber auch und gerade die durch unsere Umwelt geprägten Lebensräume. Eine übermäßige, nicht nachhaltige Verdichtung, (egal ob inner- oder außerörtlich) ohne ganzheitliches Konzept und an den Bedürfnissen der Zukunft vorbei wird noch so einiges an teurem Schnarchen verursachen.
Eines fällt in dem ECHO Artikel übrigens noch auf: Die Einschätzung mit zweierlei Maß bezüglich Grundstückswerten. Die Grundstücke in der Waldkolonie wurden seinerzeit (vor ca. 11 Jahren) offensichtlich zu Preisen um die 500 €/m² veräußert, bei einem Ausnutzungsgrad von schätzungsweise 0,8-1,0. Die Gemeinde veräußert 2018 Grundstücke zu 300 €/m² bei einem Ausnutzungsgrad von bis zu 3,0 und will dem Bürger weiß machen, dass dies marktgerecht ist. Unglaublich?
Ursprünglicher Leserbrief aus dem ECHO: